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Friedensrufe

Friedensrufe

Seicento vocale

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Neu seit dem 22.11.2024

Friedensrufe

"Und der Mut ist so müde geworden, und die Sehnsucht so groß"

Vokalensemble Seicento vocale

Cornelia Samuelis Sopran | Henriette Gödde Alt | Cornelia Glassl Klavier
Musikalische Leitung: Jan Croonenbroeck Dirigat | Alexander Toepper 

Friedensrufe - klangschön und erschütternd

Die Debüt-CD des Vokalensembles Seicento vocale spannt musikalisch und thematisch einen Bogen vom Dreißigjährigen Krieg zu den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts - ein Konzeptalbum, das Kriegsgeschehen in klang- und wortgewaltigen Facetten darstellt: von der fragwürdigen Glorifizierung des Heldentodes bis hin zur offenkundigen Sinnlosigkeit jungen Sterbens.

Im Mittelpunkt steht eine Erzählung Rainer Maria Rilkes über einen jungen Cornet, die Viktor Ullmann 1944 im KZ Theresienstadt als Melodram Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke einfühlsam und fesselnd vertonte. Ullmanns Komposition für Klavier und Sprecher wurde von Seicento vocale in einzelne Szenen aufgeteilt, für Chor arrangiert und mit a capella-Gesängen von Johannes Brahms und Robert Schumann kontrastiert. So entwickelt sich aus Rilkes trostloser Reise in ein fernes Kriegsgebiet, aus ersehnter Rast und einem barocken danse macabre die Katastrophe: Am Morgen der Schlacht verschläft der Cornet; um seine Truppe nicht gänzlich im Stich zu lassen, stürzt er ungeschützt in die Feindeslinien. Hinterbliebenen, Chor und Zuhörenden bleibt nur die Empathie der mittrauernden Natur in Brahms' In stiller Nacht

Barocken Ton übernimmt auch Ernst Krenek mit der Auswahl der Gedichte, die er für seine Kantate von der Vergänglichkeit des Irdischen trifft. Sie verbindet die in ihrem Ausdrucksgehalt zeitlose Lyrik von Gryphius, Fleming oder Opitz mit einer modernen musikalischen Sprache. Geschrieben 1932,  thematisiert die Kantate das Leid und die physischen wie psychischen Auswirkungen von Krieg so vergangenheitsbewältigend wie prophetisch.

Max Regers Requiem „Seele, vergiß sie nicht“ auf einen Text von Friedrich Hebbel lässt sich als Bekenntnis zu einer lebendigen Trauer und Erinnerungskultur lesen, das Brahms in seiner Schiller-Vertonung Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde noch stärker zuspitzt: Trost findet sich in der Hoffnung, dass ehrliche Trauerarbeit den Samen legt für eine bessere, blühendere Zukunft. 

Dem jungen Ensemble wie auch den Solistinnen sind ein losgelassenes und farbenreiches Ausgestalten, klangliche Qualität und interpretatorische Tiefe zu eigen. Mit seinem Debüt-Album will Seicento vocale zu einem verantwortungsvollen, historisch bewussten Miteinander beitragen. Die Werke dienen nicht nur dem musikalischen Genuss, sondern auch dem Gedenken und der Verarbeitung der Schrecken vergangener Kriege, verbunden mit dem Wunsch nach einem kollektiven „Nie wieder“. 


SKU:RN-10019

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