absorta est...
absorta est...
Jan Börner, Ensemble Il Profondo
absorta est... von Zuversicht und Seligkeit
Ensemble Il Profondo & Countertenor Jan Börner
Frühkantaten und Geistlichen Konzerten des 17. Jahrhunderts
Mai 2014 - Im ehemaligen Kapuzinerkloster Solothurn in der Nordwestschweiz finden sich die zehn Musiker des Basler Ensembles Il Profondo und der Countertenor Jan Börner ein. Mit im Gepäck haben sie sorgfältig ausgewählte barocke Frühkantaten und Geistliche Konzerte des 17. Jahrhunderts für das Solodebut-Album "absorta est...", darunter drei Neuentdeckungen, die hier als Welt-Ersteinspielungen zu hören sind.
"absorta est..." was soviel bedeutet wie "überwunden ist...", spielt möglicherweise auf die Überwältigung des diesseitigen Todes an. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die barocken Werke des Albums.
Obwohl es von den meisten Werken bereits modern notierte Fassungen gibt, haben sich die Musiker dazu entschlossen, die Werke direkt aus den original überlieferten Handschriften einzustudieren. Diese enthalten häufig kaum Angaben zu Dynamik, Tempo oder Instrumentierung. Den dadurch vorhandenen Möglichkeiten der Interpretation begegnen die Musiker von Il Profondo mit ihrem Wissen über die historische Aufführungspraxis und dem Studium der kompositorischen Struktur. Einige ihrer Erkenntnisse dazu schildern sie im Booklet zu "absorta est...".
Speziell für diese Aufnahme haben die Musiker eine originale italienische Prozessionsorgel aus dem 17. Jahrhundert ausgeliehen, deren Blasebälge noch von Hand gezogen werden, um ihr Töne zu entlocken. Darüber hinaus wird der Sänger Jan Börner begleitet von Theorben, Erzlaute und Kontrabass sowie einem Bassdulzian, dem Vorfahren des heutigen Fagotts. Bei der Geigenbesetzung wird je nach Anforderung des jeweiligen Werkes zwischen verschiedenen Instrumenten ausgewählt, die im Gegensatz zu modernen Geigen alle auf dem Arm gespielt werden. Neben drei Geigen, die gelegentlich für Solostimmen zum Einsatz kommen, ist auch ein Violenconsort zu hören - bestehend aus vier unterschiedlich großen Geigen-Instrumenten, die der Geigenbauer Daniel Frisch den historischen Vorbildern nachempfunden hat.
In dem kunstvoll gestalteten Booklet (in Deutsch und Englisch) finden sich neben den Liedtexten zahlreiche Fotos und aufschlussreiche Texte über diese außergewöhnliche Produktion.
Ensemble Il Profondo:
- Johannes Keller, Orgel
- Eva Saladin, Viola
- Anais Chen, Viola
- Sonoko Asabuki, Violino, Viola
- Johannes Frisch, Viola
- Dominique Tinguely, Dulzian
- Mirko Arnone, Theorbe und Tiorbino
- Daniele Caminiti, Theorbe
- Josías Rodríguez Gándara, Erzlaute
- Federico Abraham, Violone
Titelliste "absorta est..."
Welt-Ersteinspielungen: Titel 1, 7, 10
01. Johann Theile (1646–1724): »Was betrübst du dich meine Seele« Alto solo con 3 viol de bracc. et Violono vel Fagotto – D-Dl Mus. 1856-E-500
02. Johann Rosenmüller (ca. 1619–1684): »O anima mea suspira« a 3; Alto con doÿ violini – S-Uu Vmhs 33:6 / Vmhs 83:70
03. Heinrich Scheidemann (ca. 1595–1663): »Betrübet ist zu dieser Frist« [für Cembalo oder Orgel] D-W Cod. Guelf. 8 Noviss. 20
04. Johann Christoph Bach (1642–1703): »Ach, dass ich Wassers gnug hätte« Alto è Violino, con 4. Complimenti ad placitum – S-Uu Vmhs 3:1
05. Samuel Capricornus (1628–1665): »Adeste omnes fideles« a 2, Alto con Violino – S-Uu Vmhs 9:1
06. Romanus Weichlein (1652–1706): Sonata III aus Encænia Musices, Op. 1 [für 2 Violinen, 2 Violen, Violone und Basso Continuo]
07. Martin Köler [Colerus] (ca. 1620–1703/4): »Herr wie lange« [für Alt und Basso Continuo] aus Sulamithische Seelen-Harmoni, das ist, einstimmiger Freuden-Hall etzlicher Geistlicher Psalmen [...] Hamburg (Naumann) 1662
08. Georg Schmetzer (1642–1697): »O dulcis amor Jesu« a 3; Alt. solo con 2 Viola – S-Uu Vmhs 34:17
09. Johann Vierdanck (1605–1646): »Sonata à 2 violini soli« aus Ander Theil newer Pavanen, Gagliarden, Balletten und Correnten, darinnen begriffen etliche Capricci, Canzoni und Sonaten, Greifswald 1641
10. David Pohle (1624–1695): »Herr, wenn ich nur dich habe« a 6; Alto solo, a 5 Viol et Basso Continuo – S-Uu Vmhs 32:8
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